KI in sozialen Netzwerken

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Wie Künstliche Intelligenz die Qualität sozialer Medien beeinflusst: Ein Selbstversuch

Manchmal frage ich mich, wie dumm die Hersteller von KI-Tools eigentlich glauben, dass die Menschheit ist.

Es gibt eine Reihe von Anwendungen, die behaupten, dass sie uns auf sozialen Netzwerken viel Zeit sparen können. Nicht Geld, sondern Zeit. Die Hersteller dieser Tools versprechen, dass man entweder ganze Artikel für Social Media automatisch generieren lassen oder zumindest Kommentare zu bestehenden Artikeln von der KI erstellen lassen kann.

Neugierig und ein wenig skeptisch habe ich beschlossen, das selbst auszuprobieren. Für mein LinkedIn-Profil habe ich einen KI-Assistenten installiert, der mir mögliche Kommentare zu bestehenden Artikeln generieren sollte. Das Ergebnis war ein völliges Desaster.

Ehrlich gesagt, hat die KI überhaupt nichts Brauchbares hervorgebracht.

Das grundsätzliche Problem liegt ohnehin darin, dass viele Artikel auf sozialen Medien, wie z. B. auf LinkedIn, so gestaltet sind, dass sie mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Aufmerksamkeit erzeugen sollen. Das bedeutet oft, dass eine allgemeine Meinung als große Entdeckung präsentiert wird. Am Ende gibt es dann die obligatorische Frage: „Und was denkst du darüber?“ Die Nutzer sollen daraufhin Kommentare posten, was wiederum Leads generieren soll – schließlich ist man auf LinkedIn, um neue Kontakte zu knüpfen.

Wenn nun zu diesen ohnehin nicht besonders originellen Artikeln die Kommentare auch noch automatisch von einer KI generiert werden, sinkt das Niveau schlichtweg nochmals um eine Stufe.

In meinem Versuch gab es einen Artikel zu einem bestimmten Thema, und ich bat die KI, eine Antwort zu generieren, und zwar mit der Vorgabe „neue Einblicke“ (new insights). Die KI benötigte etwa dreißig Sekunden und erzeugte einen Kommentar, der im Wesentlichen so lautete: „Wow, tolle Idee, dieses [hier jetzt das Thema zusammengefasst]. Ich bin der Meinung, dass man so ein Projekt wirklich unterstützen sollte, weil ich es sehr gut finde.“

Ein Allerweltskommentar also, völlig irrelevant für die Diskussion. Er war lediglich eine Zusammenfassung des Inhalts, abgerundet mit einem nichtssagenden „tolle Idee“.

Wenn nun nicht nur ein Kommentar, sondern alle Kommentare von einer KI erstellt werden – sei es 100, 200 oder auch nur 5 Kommentare – dann wird die gesamte Diskussion sinnlos. Wenn dann auch noch die Artikel selbst von KIs generiert werden, stellt sich die Frage, ob das Konzept sozialer Medien überhaupt noch Sinn ergibt.

Dieser Selbstversuch hat mir deutlich gemacht, dass der Einsatz von KI-Tools in sozialen Medien oft mehr Schaden als Nutzen bringt. Es führt zu einer weiteren Abnahme der Qualität und Authentizität der Inhalte, die uns präsentiert werden. Soziale Medien leben von menschlichen Interaktionen und Meinungen.

Oder anders gesagt: KI in Sozialen Medien einzusetzen ist genauso sinnvoll wie den Chatbot zu Freunden zu schicken,damit die sich mit ihm unterhalten können. Allerdings… Auch das würde Zeit sparen. 😉

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